Autonome Arzneitrupps

6. Oktober 2022

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 5. Oktober 2022 bezieht sich der Journalist Joachim Müller-Jung bei der Beschreibung aktueller Mikroroboter auf die „herrliche Novelle ,Märchenreise auf dem Blutstrom‘“ von Dr. Fritz Kahn aus dem Januar 1923. Zwar sortiert der Autor des FAZ-Artikels Fritz Kahn zu Beginn falsch ein: So war Fritz Kahn kein Hallenser Arzt (er praktizierte in Berlin) und auch kein Illustrator (die Motive wurden von professionellen Grafikern und Zeichnern angefertigt). Doch die zitierte Novelle Kahns beschreibe einen „faszinierenden Ritt durch den ,Industriepalast‘ Mensch“ und würde in fantasievoller Form vorwegnehmen, was Forschungsergebnisse mit Mikrorobotern heute zu leisten imstande sind. Müller-Jung schreibt: „Eine engelsgleiche weibliche Figur surft vergnüglich durch Adern und Körperritzen und genießt sichtlich das organische Panorama.“ Die „langhaarige Zellenfahrerin“ habe Fritz Kahn als Popularisierer des Körpers berühmt gemacht. Im Beitrag, der unter der Überschrift „Autonome Arzneitrupps“ in der Zeitungsrubrik „Natur und Wissenschaft“ abgedruckt ist, wird dann ein Bogen zu den Entwicklungen der aktuellen Nanomedizin mit minimalinvasiven Automaten geschlagen. Diese würden das „Surfen durch die Körpergefäße realistisch machen“ und beispielsweise Antibiotika gezielt zu bestimmten Regionen des Körpers transportieren können.